Barkeeper beim BCB

Trend-Check beim Bar Convent Berlin 2024

Beim BCB 2024 präsentierten auch 2024 über 500 Aussteller neue Drinks und Trends, darunter alkoholfreie Highballs und innovative Premixes. DBA-Trainer Len Jakobsen hat sich für uns umgesehen und u.a. auch den Johnnie Walker Black Ruby probiert, der erst 2025 offiziell auf den Markt kommt.

Autor: Len Jakobsen, DBA-Trainer Germany

Geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Es ist Montag, der 14. Oktober, 12 Uhr. Ich komme am Hammarskjöldplatz, wie jedes Jahr Austragungsort des BCB 2024, an. Erst vor einer Stunde haben sich die Tore zum Messegelände geöffnet, doch die Hallen sind bereits jetzt gut gefüllt. Auch in diesem Jahr sind wieder über 500 Aussteller zugegen.

The Singleton of Dufftown

Beruflich auf dem BCB unterwegs zu sein kann schnell überfordern. An jeder Ecke wartet ein neuer Drink, eine neue Brand verkostet zu werden, überall begegnen einem Blicke von Bekannten und Freunden. Was deutlich wird, ist vor allem wieder einmal die überbordende Vielfalt an Produkten. Nachdem ich mich eine Weile umgeschaut habe, ist mir nach etwas Ruhe. Zum Glück gibt es hier ja auch Bars. Zum Beispiel in der Booth von The Singleton of Dufftown. Der Stand ist ganz in das für die Brand typische Türkis gehüllt. Ich mache es mir auf einem Barhocker gemütlich. Hinterm Tresen steht Sigi Egger-Gassner, Finalist der Diageo World Class Germany 2024. Der sympathische Berliner erzählt mir von seinen Erfahrungen bei einem der größten Barwettbewerbe der Welt.

Palomas bei Don Julio

Ich habe nun Lust mich etwas weiter umzuschauen. Direkt nebenan befindet sich der zweite Stand, mit dem Diageo in diesem Jahr vertreten ist: Bei Don Julio gibt es den luxuriösen 1942 Anejo und knackige Palomas zu probieren. Besonders schmackhaft ist dabei die Variante von Giacomo Formi aus dem Ba Nomu in Hamburg.  Sein Twist bringt Wassermelone und Poblano ins spritzige Highball-Spiel, das herrlich durch einen süß-pikanten Crumble am Glasrand abgerundet wird.

Im Trend: Highballs und zuckerreduzierte Drinks

Was mir generell beim diesjährigen BCB auffällt: Highballs stehen im Vordergrund, viele davon alkoholfrei. Hauptsache mit Kohlensäure, gerne schaumig. Dementsprechend überrascht es nicht, dass an vielen Ständen alternative, länger haltbare Säuren, aufschäumende Eiweiß-Ersatze und (selbstgemachte) Premixe zum Einsatz kommen. Und auch ein Großteil der Workshops, die man auf der Messe besuchen kann, beschäftigen sich mit diesen Themen.
Ein weiterer Trend ist die Tendenz zu weniger Zucker. Darüber freut sich auch Luisa Fritsche:

„Ich hatte ein Yuzu Soda, das war cool. Oft sind mir persönlich alkoholfreie Limonaden viel zu süß. Aber da waren viele Sachen dabei, die echt interessant waren.“

Die diesjährige Gewinnerin der World Class Germany war im September noch im Finale in Shanghai:

„Ich hab so viele tolle Menschen dort kennengelernt, selbstlose, hilfsbereite, inspirierende und auch verrückte Menschen. Man fordert sich selbst so sehr heraus wie noch nie zuvor in der Karriere hinter der Bar, es ist einfach ein komplett anderes Level an Competition. Und genau deshalb machen wir das alle, denn wenn wir ganz ehrlich sind, ist es genau diese Herausforderung, wonach wir suchen.“

Ihr Highlight des BCB: Tequila trinken mit der Ikone David Rios, der auch einer ihrer Judges bei der World Class in Shanghai war.

Mein persönliches Messe-Highlight sollte noch an diesem Abend folgen. Dafür steige ich in ein Taxi und mache mich auf nach Berlin Mitte.

Diageo Party in der Fotografiska

Montag, der 14. Oktober, 18 Uhr. Ich befinde mich in einem Raum. In der Fotografiska, Oranienburger Straße. Wobei ich mich eher fühle wie in einem Paralleluniversum. Die Wände um mich herum reflektieren das gleißende Licht verschiedenfarbiger Scheinwerfer: Viel Orange, ein bisschen tiefes Rot, etwas Silber und Schwarz. In der Mitte des Raumes steht ein runder Stehtisch. Darauf vier Nosing-Gläser. Und eine Flasche: Johnnie Walker Black Ruby, der neue Blend von Master Blender Dr. Emma Walker, der offiziell erst 2025 auf den Markt kommt, den ich aber schon jetzt gleich probieren darf.

Ich bin nicht allein hier. Neben mir steht Tim Philips-Johansson, globaler Markenbotschafter von Johnnie Walker. Tim weist mich auf die Kopfhörer hin, die sich unter dem Tisch befinden. Ich setze sie auf. Sofort habe ich treibende Techno-Beats in den Ohren. Darüber höre ich Tims Stimme. Er spricht von dem besonderen Zusammenspiel von Musik und Drinks.

Ich führe das Glas zur Nase: leicht süßliche Aromen von Malz, Rauch und etwas Vanille. Ich nehme einen Schluck: etwas mehr Vanille, leichte Sherry-Note und dann: reife Johannis- und Brombeeren.

Ich nehme die Kopfhörer wieder ab. Ich darf mich für einen Cocktail entscheiden, der auf Basis von Black Ruby für mich zubereitet wird und im nächsten Raum auf mich wartet. Dies könnte der Beginn einer besonderen Nacht sein.

Diageo Bar Academy in der Fotografiska

Doch auch neben den Hauptschauplätzen gab es eine Menge zu entdecken: Beliebt war etwa auch ein kleiner Seitengang, in dem man kleine und große Gewinne ergattern und sich ganz nebenbei über die Diageo Bar Academy informieren konnte.

Übrigens: Da das Internet vor Ort nicht ganz reibungslos lief: Wer sich vor Ort nicht für den Newsletter registieren konnte, kann das jetzt ganz einfach nachholen.

Um 1 Uhr ging dann der Abend mit Diageo in der Fotografiska zu Ende. Ich erlebte schillernde, fast umwerfende Momente, als ich bei der Johnnie Walker Experience meinen ersten auf Whiskey basierenden Cosmopolitan genoss. Aber auch die kleinen, überraschenden Momente haben es in sich. Auch ich wurde zum Tequila trinken eingeladen. Zwar nicht von David Rios, aber dafür spontan und unerwartet vom Betreiber meines Lieblingscafés.

Sehen wir uns nächstes Jahr wieder? Ich sage: Definitiv.

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