6 Bar-Trends für 2025
Entdecke DIE Cocktailtrends und Veränderungen in der Barbranche, die im Jahr 2025 richtungsweisend sein werden. Mit Tipps, Rezepten Einblicken und Vorhersagen von Branchenexperten.
Geschätzte Lesedauer: 6 Minuten
Die steigende Nachfrage nach Regionalität und die nächste Welle der Premiumisierung sind einige der Branchen-Höhepunkte für 2025.
Welche Cocktails und Trinkerlebnisse erwarten deine Gäste in diesem Jahr?
In diesem Artikel findest du die wichtigsten Bar-Trends für 2025, basierend auf Erkenntnissen zum Verbraucherverhalten, Branchenstatistiken und Expertenprognosen.
1. SO REGIONAL WIE MÖGLICH
2025 wird Regionalität immer wichtiger. Der Trend zur immer radikaleren Regionalität wird die Cocktail-Szene im Jahr voraussichtlich 2025 beschäftigen. Aber warum gerade jetzt? Es ist zu beobachten, dass Konsument:innen vermehrt nachfragen, wo die Rohstoffe herkommen, die sich in ihrem Glas befinden und auf der Suche nach regionalen Geschichten sind.
Wir beobachten derzeit, dass Bars globalen Trends immer weniger nacheifern und sich stattdessen auf Geschmacksrichtungen konzentrieren, die für ihre Städte, Kulturen oder Regionen relevant sind. Es wird zunehmend Wert darauf gelegt, Zutaten aus der Region zu verwenden, um den mit dem Import von Produkten verbundenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und genau zu wissen, wo etwas herkommt.
Für mich ist das der spannendste Trend, weil er nachhaltig ist und Geschmacksrichtungen hervorhebt, die in in bestimmten Regionen typisch sind.
Tim Philips-Johansson, Johnnie Walker Global Brand Ambassador
Man kann davon ausgehen, dass auch die Getränkekarten auch sehr saisonabhängig werden, da Bars ihre Auswahl häufig sogar monatlich, anpassen, um die Geschmacksrichtungen und Zutaten aufzugreifen, die in ihrer Region in der entsprechenden Saison angeboten werden.
Eine Bar, die den „lokalen“ Weg geht, ist das Native in Singapur, wo die Speisekarte das Interesse für Nachhaltigkeit und lokale Beschaffung von Zutaten widerspiegelt. Eine weitere ist das Little Red Door in Paris. Eine Bar, die die Produzenten der Zutaten in den Mittelpunkt stellt und einen „Farm-to-Glass“-Ansatz auf ihre Speisekarte bringt. Diese Konzentration auf die Region verbindet die Gäste direkt mit den Ursprüngen ihrer Drinks und sorgt so für ein eindrucksvolles Erlebnis.
2. WENIGER ALKOHOL IST MEHR
Mäßigung ist ein Trend, der in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen hat und auch 2025 gibt es kein Anzeichen für einen gegenteiligen Trend. Man könnte fast sagen, dass es langsam kein Trend mehr ist, sondern in die bestehende Trinkkultur übergegangen ist. Wenn wir außerdem berücksichtigen, dass über 40 % der Generation Z noch nie Alkohol probiert haben [Nielsen 2024], kann man mit Sicherheit sagen, dass sich die Trinklandschaft erheblich verändert hat und weiter verändern wird.
Claire Warner, Diageo of Luxury Advocacy und langjährige Fürsprecherin im Bereich des alkoholarmen und alkoholfreien Trinkens, sagt: „In den letzten zehn Jahren hat die globale Getränkeindustrie einen deutlichen Anstieg der Beliebtheit von alkoholfreien Cocktails erlebt, was auf sich verändernde Verbraucherpräferenzen und eine zunehmende Betonung von Gesundheit und Wohlbefinden zurückzuführen ist. Diese Hinwendung zur Mäßigung hat zur Entwicklung raffinierter, alkoholfreier Optionen geführt, die ihren traditionellen Pendants in Komplexität, Geschmack und Innovation in nichts nachstehen.“
In 2025 müssen Barkeeper viel mehr darauf achten, alkoholfreie Getränke zu servieren, indem sie hochwertige alkoholfreie Spirituosen, Kräutertees und handwerkliche Techniken wie Aufschäumen und Klären verwenden, um ihr Angebot zu verbessern und die Gäste zufriedenzustellen. Zweifellos lassen sie sich von Bars wie dem New Yorker Overstory inspirieren, das sich mit Leidenschaft und Engagement für gehobene Drinks einsetzt und eine erstaunliche Auswahl an Getränken mit niedrigem Alkoholgehalt und alkoholfreie Getränke anbietet. Von ihrem Jasmine Sour bis hin zu Sparkling Himalayan Tea Soda. Oder Tayēr + Elementary in London, wo trinkfertige klassische Cocktails (einschließlich einer großen Auswahl an alkoholfreien Getränken) vom Fass serviert werden und so eine vielfältige Kundschaft in ihre Bar locken.
Da die Szene der alkoholfreien Cocktails immer mehr zum Mainstream wird, sollte sie für jede Bar ein wichtiger Aspekt sein. Bist du bereit, mit der Umsetzung zu beginnen? Schau dir unsere Masterclass zu alkoholarmen und alkoholfreien Cocktails an, um direkt mit der Umsetzung zu beginnen.
3. KAFFEE UND SCHOKOLADE IN DRINKS
Der Konsum von Espresso Martini stieg im Jahr 2024 von 2% auf 15% und dieser Trend wird in 2025 bestimmt nicht Halt machen.
Während sich der Trend weiterentwickelt, reagiert der Markt für Kaffeelikör mit Marken wie Mr. Black, der eine zehnmal höhere Kaffeekonzentration bei halb so viel Zucker bietet – eine beliebte Wahl für die gesundheitsbewusstere Variante.
Christos Klouvatos, Finalist bei Diageo World Class und Experte für Kaffeecocktails, sprach mit uns über die wachsende Kaffeecocktail-Bewegung und die Rolle, die Barkeeper hierbei für ihre Gäste spielen.
„In Ländern und Städten, in denen Coffeeshops oder Bars Spezialitätenkaffee verwenden und sich auf die verschiedenen Sorten und Geschmacksrichtungen jedes Kaffees konzentrieren, sind auch die Kunden vermehrt hinterher. Unsere Aufgabe als Barkeeper oder Baristas ist es, durch unsere Cocktails und unsere Leidenschaft den Kunden darüber aufzuklären, was, wann und wie er trinken kann.“
Die Liebe zu kaffeehaltigen Cocktails hat die Gäste auch zu Schokoladenaromen hingezogen, und die Nachfrage steigt. Es sieht so aus, als wären „Choc-tails“ offiziell in!
Es ist zu erwarten, dass weitere üppige Kreationen auf den Speisekarten erscheinen, darunter auch so köstliche Favoriten wie der Bailey's Flat White Martini. Darüber hinaus werden Barkeeper mehr mit neuen, raffinierten Varianten experimentieren. Man denke an mit Schokolade angereicherte Old Fashions mit Tequila und Kakaobitter oder an Negroni mit Schokolade und Orange - für die verlockende Mischung aus Drink und Dessert.
Lust auf ein paar Rezeptideen? Probiere diese Varianten einiger zeitloser Klassiker:
4. PREMIUM? JA, UNBEDINGT!
Der Trend zu Premium-Cocktails, der in letzter Zeit an Fahrt aufgenommen hat, wird sich im Jahr 2025 weiterentwickeln und sich auf besondere Kundenerlebnisse, gehobene Handwerkskunst und engere Kundenbeziehungen konzentrieren.
Da immer mehr Gäste nach wissensbasierten und fachkundigen Interaktionen suchen, ist davon auszugehen, dass Barkeeper eine immer zentralere Rolle als Berater und Mentoren spielen werden, indem sie Getränke kreieren, die Geschichten erzählen und einzigartige Möglichkeiten bieten. Bars und Räumlichkeiten, die sich auf diese intimeren Verbindungen konzentrieren, werden im Trend zur Premiumisierung eine zentrale Rolle spielen.
Eve Green, Inhaberin der preisgekrönten Passing Fancies, berichtet über die Erfahrungen ihrer Bar mit diesem aufkommenden Trend und gibt praktische Tipps, wie man hochwertige Premium-Cocktails in seiner Bar einführen kann.
Hier erfährst du mehr:
Wir haben auch mit dem globalen Markenbotschafter von Johnnie Walker, Tim Philips-Johansson, gesprochen, um seine Meinung über den prognostizierten Premium-Trend zu erfahren: „Die Menschen suchen nach Erlebnissen, auch beim Bestellen von Drinks. Sei es, dass sie einen Johnnie Walker Blue Label Cocktail in einer der besten Hotelbars genießen oder die tieferen Geschmacksrichtungen von Johnnie Walker Black Label erkunden. Der Gedanke der Premiumisierung und der Aufwertung ist etwas, das ich immer häufiger in Cocktail-Menüs sehe."
Wenn es um Premium-Cocktail-Zutaten geht, zeigen die Gäste ein wachsendes Interesse an Kräuter- und Umami-Aromen, und die Bars schaffen ein raffiniertes und aufregendes Crossover zwischen Speisen und Premium-Getränken.
5. DER AUFSTIEG DER AGAVE
Die ungebrochene Beliebtheit von Tequila führt zu einem Halo-Effekt, der die Menschen dazu bringt, mehr Cocktails auf Agavenbasis auszuprobieren.
Für das Jahr 2025 erwarten wir, dass Barkeeper mit kreativen Agavencocktails auf der Basis von Mezcal, Sotol oder Raicilla darauf reagieren werden. Dies spiegelt den weltweit steigenden Konsum von Agavenspirituosen wider, die 2025 den Wodka in Sachen Beliebtheit ablösen werden.
Die Margarita ist nach wie vor die unangefochtene Königin der Cocktails und wird voraussichtlich auch 2025 der meistverkaufte Cocktail sein. Wir können davon ausgehen, dass viele der diesjährigen Margaritas kreative Abwandlungen sein werden, wie z. B. die Margarita Al Pastor, die in Premium-Bars wie der Licorería Limantour in Mexiko-City, die in den World's 50 Best Bars gelistet ist, immer beliebter wird.
Ein weiteres Lokal, das diesen Cocktailtrend anführt, ist CATA Costa Rica. CATA ist eine Agavenbar mit einem Verkostungsraum für Tequila, Mezcal und Agavenspirituosen, in dem die wissbegierigen Gäste über die feinen Unterschiede zwischen Mezcal und Tequila aufgeklärt werden.
Erfahre mehr in unserem Artikel über den Agaventrend und lass dich inspirieren, einige Tequila-Kreationen auszuprobieren - von einem Don Julio 70 White Negroni bis zu einem Casamigos Añejo Old Fashioned.
6. SMART NACH GANZ OBEN
Da die Nachfrage der Gäste nach gemeinsamen Erlebnissen und sozialen Interaktionen steigt, werden sich 2025 immer mehr Bars zu Orten der Unterhaltung und des Austauschs entwickeln.
Cocktailbars entwickeln sich von traditionellen Trinklokalen zu Erlebnisräumen, die ihre Gäste mit Aktivitäten, Spielen und sensorischen Erlebnissen ansprechen. Die globale Barszene wird durch diesen Verbrauchertrend umgestaltet und angetrieben. Lokale aller Formen und Größen wollen Drinks anbieten und gleichzeitig bleibende Erinnerungen schaffen.
Interaktive Elemente wie Augmented Reality, virtuelle Speisekarten und sogar App-basierte Getränkeanpassungen werden sich immer mehr durchsetzen. Mit diesen Innovationen in der Bar können die Gäste ihr Erlebnis individuell gestalten und sich dabei stärker mit dem Lokal auseinandersetzen.
Ein weiterer wichtiger Wachstumsbereich für Bars im Jahr 2025 ist die Gamification, d.h. die Einbeziehung von Trivia-Abenden, Cocktail-Wettbewerben oder sogar Arcade-Spielen, die ein spaßiges, gemeinschaftliches Element hinzufügen, das Gruppen dazu ermutigt, länger zu bleiben.
Der Chef-Barkeeper der kanadischen Dear Friend Bar, Patrick Fulgencio, hat diesen neuen Trend beobachtet.
„Jede Bar in unserer Straße bietet irgendeine Art von Aktivität an, ob Brettspiele, Karaoke oder Axt-Werfen. Mit interaktiven Elementen in deiner Bar gibst du den Leuten einen weiteren Grund, um dort zu sein. Und es kann nie zu viele Dinge geben, die du anbieten kannst.
Eine meiner Lieblingsbars, in der ich je war, hatte einen Rage Room, eine Virtual Reality Arcade, sechs High-End-Rennsimulatoren und einen Bereich zum Axtwerfen.“
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