TOP BAR TRENDS FÜR 2024
Sei dabei, wenn Kaitlyn Stewart, Global Bartending Champion, ihre top Drink-Trends für 2024 mit schnellen und einfachen Videos zum Nachmachen teilt.
Autorin: Kaitlyn Stewart, Global Bartending Champion und World Class Judge
Geschätzte Lesedauer: 10 Minuten
2024 bringt frische Trends in die Welt der Mixologie, um alles auf den Kopf zu stellen. Von minimalistischen Meisterwerken bis hin zu umami Geschmacksexplosionen - mach dich bereit, mit neuen Aromen und Techniken zu experimentieren. Kaitlyn Stewart, Global Bartending Champion, gibt uns einen Einblick in die fünf meisterwarteten Bar-Trends 2024. On top zeigt sie dir mit schnellen und einfachen Videos, wie du diese Trends in deine Bar implementieren kannst.
1. MINIMALISTISCHE COCKTAILS: QUALITÄT ÜBER QUANTITÄT
Für dieses Jahr gilt: Weniger ist mehr. Der Trend zum Minimalismus konzentriert sich auf die Qualität der Zutaten statt auf die Menge - dadurch rücken Cocktails mit nur drei Zutaten wieder in den Vordergrund der Mixology. Minimalistische Cocktails wurden ebenso wie andere aktuelle Trends, zum Beispiel hyper-saisonale Cocktails, durch steigende Nachhaltigkeit beeinflusst. Wenn du weniger Zutaten verwendest, aber jede davon mit vollstem Potenzial, kannst du Verschwendung reduzieren.
Aber minimalistische Cocktail sind nicht nur gut für die Umwelt- Mit weniger Zutaten in deinem Drink, kann dein Gast die Qualität und den Geschmack jeder einzelnen Zutat besser einschätzen - und so kann jede Komponente deines Cocktails glänzen.
BAR-INSPIRATION: Das Artesian in London hat viele minimalistische Cocktails auf ihre Karte - zum Beispiel den "Soil Cocktail": ein Dirty Martini mit einem Twist, bestehend aus Vodka, Sake, Erdduft und Koji. Von den ausgewählten Zutaten bis hin zum Glas und den erdigen Aromen wurde jedes Detail des Cocktails genau durchdacht.
Hast du Lust den Minimalismus-Trends selbst auszuprobieren? Versuche dich an Kaitlyns Drei-Zutaten-Cocktail "Peruvian Pepper Tequila Tini"
Peruvian Pepper Tequila Tini
Eine Mischung aus Tequila, Fino Sherry und eingelegtem peruanischem Pfeffersaft. Perfekt aufeinander abgestimmt kreieren sie einen leckeren süßen und würzigen Drink.
2. FAT-WASHING: ÖLE, BUTTER & MILK-WASHING
Barkeeper manipulieren schon seit den 1700er Jahren die Textur ihrer Drinks durch Cocktail-Klärung. Aber in letzter Zeit verwenden immer mehr Mixolog:innen unkonventionelle Zutaten, um die Konsistenz ihrer Kreationen zu verändern.
Fat-Washing hat sich als beliebte Methode etabliert, um die Textur von Spirituosen und Cocktails zu verändern. Die Technik umschreibt das Einbringen einer öligen Zutat in Alkohol, zum Beispiel Butter, gefolgt vom Einfrieren der Flüssigkeit, sodass das Fett wieder fest wird und sich abtrennt. Das abgetrennte Fett wird dann entfernt, aber der Geschmack des Fetts bleibt in der Flüssigkeit enthalten und hinterlässt eine seidig-glatte Textur.
Milch ist zwar eine der gängigsten Zutaten für das Fat-Washing, allerdings erwarten wir für das Jahr 2024, dass Barkeeper ungewöhnlichere Cocktailszutaten wie Kokonusssöl und Sesamöl verwenden, um ihre Drinks aufzuwerten.
Bereit, Fat-Washing auszuprobieren? Schau dir Kaitlyns einfache Step-By-Step-Anleitung dazu an, wie man Tanqueray No.10 mit Kokosnussöl fat-washt.
3. HERZHAFTE DRINKS: UMAMI BOMBEN
Viele der besten Bars der Welt verwenden jetzt herzhafte, umami (der fünfte Grundgeschmack) Zutaten, um komplexe Geschmacksprofile in ihren Drinks zu kreieren. Für das Jahr 2024 werden Zutaten wie Tahini, Miso, Pilze und Algen als beliebte umami Cocktailzutaten vorausgesagt.
BAR-INSPIRATION: Paradiso in Barcelona präsentiert auf ihrer Karte einen rauchigen Calvadis- und Boubon Cocktail mit Tahini und Süßkartoffel namens "On Fire". The Savory Project in Hongkong experimentiert sogar mit noch ungewöhnlicheren Cocktailzutaten wie Beef Jerky und Maiskolben.
TOP-TIPP: Lass dich von deinen Lieblingsgerichten inspirieren, um deine eigenen Umami-Cocktails zu kreieren. Nehmen wir zum Beispiel die thailändische Kokos-Hühnersuppe – hier hast du Aromen von Kokosnuss, Zitronengras, Chili und Koriander. Das sind alles hervorragende Zutaten für einen herzhaften Cocktail.
Eine meiner Lieblingszutaten für herzhafte Drinks ist Misopaste. Du kannst sie in einen Orgeat einarbeiten, um einen salzigen, nussigen, umami Geschmack zu erzielen. Das passt hervorragend in einen Mai Tai oder Whiskey Sour und verleiht dem sauren Drink eine tiefere Geschmacksdimension.
Um dir den Einstieg zu erleichtern, probiere dieses Miso-Orgeat-Rezept aus:
HIGH-TECH TECHNIKEN: SWITCHING
Barkeeper:innen nehmen heutzutage einen wissenschaftlicheren Ansatz bei der Kreation von Cocktails an, und eine Technik, die in der Welt der Mixology immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist das "Switching". Diese Technik kam etwa 2019 von den Köpfen bei Panda & Sons in Edinburgh, Schottland.
Die "Switching"-Technik erfordert einen Ultra-Tiefkühler, damit kleine Wassermengen im Spirituosen gefrieren, entfernt und durch eine andere, ergänzende Flüssigkeit ersetzt werden können. Zum Beispiel hat Iain McPherson, der Erfinder dieser Technik, das Wasser mit einer Mischung aus Orangensaft und geklärtem Grapefruitsaft ausgetauscht. Diese Technik ermöglicht es, bestehende Aromen im Spirituosen zu verstärken, Textur hinzuzufügen und Fassreifungen nachzuahmen.
TOP-TIPPS FÜR DAS SWITCHING
- Stelle sicher, dass du den richtigen Typ von Tiefkühler (Ultra-Tiefkühlschrank) hast.
- Tausche das gefrorene Wasser gegen eine Flüssigkeit aus, die entweder die Geschmacksprofile deines gewählten Spirituosen hervorhebt oder ergänzt. Zum Beispiel könnte man in einen trockenen Wermut eine Grüntee-Infusion einbringen, um die Tannine und erdigen Untertöne zu betonen.
- Experimentiere mit geklärten Säften. Sie sind nicht nur haltbar, sondern verändern auch nicht die Farbe oder Textur deines umgewandelten Spirituosen.
4. PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS
In Zeiten einer steigender Lebensmittelpreise ist ein weiterer wichtiger Trend das Preis-Leistungs-Verhältnis.
BAR-INSPIRATION: Bars wie Swift in London bieten eine "Aperitivo-Stunde" an, die den Menschen die Möglichkeit gibt, ihre Cocktails zu einem leicht reduzierten Preis in der After-Work-Zeit zu probieren. Coupette in London nutzt Sonntage, um neue Rezepte mit ihren Gästen zu testen, wobei Marken zur Kostendeckung beitragen.
Beides sind innovative Wege, um in deiner Bar einen freundlicheren Preis anzubieten, statt einer pauschalen "Happy Hour".
HAUPTERKENNTNISSE
- Minimalistische Cocktails liegen im Trend. Indem du weniger Zutaten verwendest, aber jede davon voll ausschöpfst, kannst du Verschwendung reduzieren und jeder Zutat die Chance geben, zu glänzen.
- Im Jahr 2024 erwarten wir, dass immer mehr Bartender unkonventionelle Zutaten wie Kokosöl und Sesamöl verwenden, um ihre Getränke durch Fat-Washing zu veredeln.
- Viele der besten Bars der Welt nutzen herzhafte, umami (der fünfte Geschmack) Zutaten, um komplexe Geschmacksprofile in ihren Drinks zu kreieren. Für 2024 wird erwartet, dass Zutaten wie Tahini, Miso, Pilze und Algen in der Beliebtheit stark zunehmen.
- Die "Switching"-Technik gewinnt zunehmend an Popularität. Diese Technik meint das Einfrieren des Wassers in der Spirituose und das Ersetzen durch eine andere Flüssigkeit wie Grapefruitsaft. Dadurch werden bestehende Aromen hervorgehoben, Textur hinzuzugefügt und Fassreifungen nachgeahmt.
- Mehr Bars bieten jetzt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis als Reaktion auf steigende Lebenserhaltungskosten. Versuche neue Cocktails an weniger beliebten Wochentaten mit Gästen zu testen oder ein "Aperitivo Hour"-Angebot nach der Arbeit anzubieten, um günstigere Getränke anzubieten.